Bahnhof Gießen

Gießen Bahnhof

Gießen ist Universitätsstadt und die siebtgrößte Stadt in Hessen. Eine wahre Augenweide ist die Station Gießen Bahnhof, ein Keilbahnhof mit elf Gleisen und einem Empfangsgebäude von 1850 im Stil der Neuromanik aus rotem Sandstein. Diese ungewöhnliche Mischung aus Kirche mit Kuppel und Burg verleiht dem Bauwerk eine ungewöhnliche Silhouette. Der markante Uhrturm gibt noch eine besondere Note hinzu. Das Ensemble steht natürlich unter Denkmalschutz. Ein weiteres Highlight ist eine geschwungene Treppe über Gleisanlagen, Mausoleum genannt. Der Bahnhof besteht aus zwei Teilen: dem Main-Weser-Bahnhof, westlich des Empfangsgebäudes mit den Gleisen eins bis fünf, und dem östlichen Teil, dem oberhessischen Bahnhof mit den Gleisen 11 bis 15. Dazwischen liegt Gleis 9, das Stumpfgleis mit Bahnsteig. Im Zweistunden-Takt fahren ICs von Karlsruhe nach Stralsund mit Halt in Gießen Bahnhof. Einzelne ICs fahren am Sonntag die Strecke Stuttgart-Kassel und Hamburg-Frankfurt mit einem Stopp in der hessischen Großstadt. Regionalzüge sind stündlich oder zweistündlich Richtung Frankfurt, Koblenz, Hanau oder Limburg unterwegs.

Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Gießener Bahnhofs

Gerade vier Minuten sind nötig vom Bahnhof bis zur ersten Sehenswürdigkeit, dem Mathematikum im ehemaligem Hauptzollamt. Es ist das erste mathematische Mitmachmuseum der Welt und wurde 2002 eröffnet. An mehr als 150 Experimentierstationen können Besucher durch Ausprobieren komplexe mathematische Zusammenhänge im wahrsten Sinne des Wortes begreifen. Gleich daneben ist das Liebig-Museum, 1920 als naturwissenschaftliches Haus erbaut und dem Chemiker Justus Liebig gewidmet. Der älteste Museumsteil von 1819 war einst das Wachhaus neben der Kaserne. Dort richtete sich Liebig 1824 sein Labor ein. Heute zählt das Museum zu den wichtigsten Chemiemuseen der Welt. Von dort seid ihr in 14 Minuten zu Fuß im Botanischen Garten, wo im Alten Schloss von 1300 das Oberhessische Museum untergebracht ist. Alte Meister, Expressionisten, Jugendstil und Gegenwartsmalerei geben sich dort ein trautes Stelldichein, dazwischen Skulpturen, Möbel und Plastiken.

Unterwegs könnt ihr euch in einem der gemütlichen Restaurants mit hessischen Spezialitäten laben: mit einem Brötchen mit Ahle Worscht oder Gedern mit Dörrfleisch. Drei Minuten vom Schloss entfernt findet ihr das Wallenfels´sche Haus, dessen Schwerpunkt auf kulturhistorischen und archäologischen Ausstellungen liegt. Das Leib´sche Haus gleich nebenan widmet sich der Stadtgeschichte Gießens: Wie aus der Festungs- und Ackerbürgerstadt eine blühende Universitätsstadt wurde. Und gleich um die Ecke findet ihr das Schlammbeisser-Denkmal. Als Gießen von einer unterirdischen Kanalisation noch träumte, hingen die Toiletten an den Hauswänden. Die Fäkalien wurden durch Holzrohre in große Kübel geleitet. Ein Fuhrmann zog die stinkende Fracht an Stangen mit Eisenhaken hervor und entsorgte sie. Das war der Schlammbeisser. Ihm zu Ehren wurde das Denkmal errichtet.